In Großbritannien ist etwa jeder vierte, in den USA jeder fünfte Erwachsene von psychischen Erkrankungen betroffen, wobei die häufigsten Probleme Depressionen, Angststörungen und Stress sind. Das führt nicht nur zu persönlichen Problemen bei den Betroffenen, sondern Acas meldet, dass psychische Erkrankungen die britischen Arbeitgeber jährlich etwa 30 Milliarden GBP kosten, wobei Faktoren wie Abwesenheit, Produktion und Rekrutierung betrachtet werden.
Obwohl psychische Erkrankungen inzwischen mehr Beachtung finden, stellen viele Beschäftigte nach wie vor fest, dass sie anders behandelt werden, wenn sie offen über das Thema sprechen. Laut HR News werden mehr als ein Viertel der Beschäftigten, bei denen eine psychische Erkrankung diagnostiziert wurde, von einem Manager (27 Prozent) und von Kollegen (22 Prozent) anders behandelt.
Viele, die offen über ihren psychischen Zustand reden, werden mit einer derartigen Behandlung konfrontiert und deshalb überrascht es nicht, dass etwa 39 Prozent der Beschäftigten ihre Probleme am Arbeitsplatz verheimlichen. Während Arbeitnehmer mit ihrem Unternehmen über physische Krankheiten, Verletzungen und Beschwerden sprechen können, verhält sich das anders, wenn es um psychische Erkrankungen geht. Hier besteht Handlungsbedarf.
Die Schaffung einer Atmosphäre, in der die Beschäftigten über ihre psychischen Probleme sprechen können und wissen, dass sie Unterstützung erhalten, ist kritisch für die Gewährleistung von Gesundheit und Wohlbefinden der Belegschaft. Darüber hinaus bietet die proaktive Unterstützung von psychischen Problemen wirtschaftliche Vorteile einschließlich Bindung von Talenten und allgemeiner Mitarbeiterzufriedenheit.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie Sie Mitarbeitern mit psychischen Problemen am Arbeitsplatz helfen können. Lesen Sie einige Vorschläge.
Entwickeln Sie eine Strategie für psychische Gesundheit
Jedes Unternehmen sollte eine Strategie für psychische Gesundheit haben sowie einen Ansatz, wie mit physischen Krankheiten umzugehen ist. Psychische Krankheiten lassen sich nicht einfach mit einer bereits bestehenden Gesundheitsstrategie oder Richtlinie abdecken, da sie uns vor andere Herausforderungen und Anforderungen stellen.
Eine Strategie für die psychische Gesundheit muss bei der Festlegung wichtiger Ziele die Anforderungen Ihrer Mitarbeiter widerspiegeln. Die Harvard Business Review verweist auf die Bedeutung von Mitarbeiterfeedback bei der Entwicklung einer Strategie, um zu ermitteln, wo für das Unternehmen Verbesserungsbedarf besteht und wie bestimmte Ziele erreicht werden können.
Darüber hinaus sollte Ihre Strategie auf Empfehlungen von vertrauenswürdigen Institutionen beruhen, die sicherstellen, dass Sie den richtigen Ansatz wählen. Das bedeutet auch, dass Ihre Strategie flexibel sein muss, um Änderungen bei der Behandlung von psychischen Krankheiten zu berücksichtigen. Das heißt, Sie sollten regelmäßig überprüfen, ob Ihre Strategie noch mit aktuellen Empfehlungen übereinstimmt.
Führen Sie Schulungen durch
Sobald eine Strategie existiert, die die Schritte klar definiert, ist es wichtig, unternehmensweite Schulungen dazu durchzuführen. In den Schulungen werden die Mitarbeiter nicht nur über die neue Strategie bzw. die Richtlinien informiert, sondern sie fördern auch das Bewusstsein für psychische Gesundheitsprobleme und bilden die Grundlage für eine unterstützende Arbeitskultur.
Business in the Community empfiehlt, Schulungen zur psychischen Gesundheit wie alle anderen Schulungen zu starten, nämlich bei der Geschäftsleitung und Führungskräften zu beginnen. Auf diese Weise werden nicht nur Personalprobleme im Hinblick auf die Schulung anderer Mitarbeiter gelöst, da die Manager die Schulung ihres Teams übernehmen können, sondern es wird auch hervorgehoben, dass Führungskräfte für das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter und ihr eigenes Wohlbefinden verantwortlich sind.
Sie können Ihre Schulungen auch an die Teilnehmer anpassen, da die Erfordernisse in Abhängigkeit von Funktion und Führungsebene unterschiedlich sind und beachtet werden müssen. Das sollte allen Mitarbeitern helfen, besser mit psychischen Gesundheitsproblemen umzugehen, Kollegen Unterstützung anzubieten und besser auf Fragen zur psychischen Gesundheit zu reagieren.
Individuelle Bedürfnisse regelmäßig beurteilen
Wenn ein Mitarbeiter Sie auf seinen psychischen Gesundheitszustand aufmerksam macht, dann müssen Sie unbedingt entsprechend Ihrer Strategie reagieren auf eine Weise, die für den Mitarbeiter förderlich ist. Dazu zählt nicht nur Ihre anfängliche Reaktion auf das Problem, sondern ebenso entscheidend sind regelmäßige Beurteilungen, um die Mitarbeiter kontinuierlich zu unterstützen und ihr Wohlbefinden im Auge zu behalten.
Sie sollten regelmäßig Gespräche mit einzelnen Personen durchführen, die die Betroffenen als angemessen empfinden. Diese Gespräche dienen dazu, Bedenken offen zu diskutieren und herauszufinden, was das Unternehmen unternehmen kann, damit die Arbeitsumgebung auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist.
In diesen Gesprächen erfahren Sie vielleicht, dass die Mitarbeiter von einer verringerten Arbeitsbelastung, flexiblen Arbeitszeiten, einer veränderten Arbeitsumgebung oder Freizeit profitieren würden. Es ist wichtig, sich ihre Anliegen anzuhören und diese zu verstehen sowie ihre Empfehlungen und die ihrer Ärzte zu berücksichtigen. Stellen Sie klar heraus, dass alle besprochenen Inhalte vertraulich behandelt werden, um beim Thema psychische Gesundheit eine vertrauensvolle und offene Atmosphäre zu schaffen.
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