Die Public Cloud macht heute einen erheblichen Teil der meisten IT-Budgets aus. Flexera berichtet beispielsweise, dass die Ausgaben für diese Dienste jetzt insgesamt mehr als 12 Millionen Dollar pro Jahr betragen.
Es ist ein vorteilhafter Schritt nach vorn. Die Cloud ist schneller, effizienter und umweltfreundlicher als lokale Server. Aber sie ist nicht narrensicher, da sie, wie jede neue Technologie, neue Herausforderungen und Risiken mit sich bringt.
Welche sind die größten Herausforderungen und Risiken beim Cloud-Computing?
Der folgenden sechs Cloud-Computing-Probleme sollte sich jeder IT-Experte bewusst sein.
1: Datensicherheit und Konformität
Mit der steigenden Bedrohung durch Cybersicherheitsangriffe und einem wachsenden Fokus auf die DSGVO und andere Datennutzungsvorschriften steht Cloud-Computing vor einem Problem.
Eine vom IFP durchgeführte Studie ergab, dass fast drei Viertel der IT-Experten sich Sorgen um die Sicherheit ihrer Infrastruktur und Dienste in der Cloud machen. Darüber hinaus haben zwischen 2020 und 2021 ein Drittel der Unternehmen eine Datenschutzverletzung erfahren.
Das Verschieben sensibler Daten vom lokalen Standort in die Cloud birgt eine Vielzahl potenzieller Risiken. Daher ist es unerlässlich, bei Ihrem Cloud-Dienstanbieter eine sichere, ordnungsgemäß geschützte Speicheroption auszuwählen.
Außerdem besteht die Gefahr, Datenschutzgesetze zu verletzen, insbesondere wenn Sie mit sensiblen Benutzerdaten arbeiten. Medizinischen Einrichtungen ist es beispielsweise gelungen, bei der Umstellung auf digitale Verarbeitung die Sicherheit zu erhöhen und gleichzeitig die Daten vor Ort zu behalten. Aber mit dem Wechsel zur Cloud-Technologie stehen die Medizin und eine Reihe anderer Branchen vor den neuen Herausforderungen, die damit verbunden sind, dass die Daten ihrer direkten Kontrolle entzogen sind.
2: Cloud-Kostenmanagement
Unternehmen mit erheblichem Speicherbedarf, die bereits in Server vor Ort investiert haben, stellen nun fest, dass sie weitere Mittel für Cloud-Dienste ausgeben müssen. Diese Ausgaben sind außerdem fortlaufend und keine Einmalkosten wie für die Einrichtung einer Speicherung vor Ort. 2019 hat Facebook-Gründer Mark Zuckerberg kommentiert, wie teuer Cloud-Technologie geworden ist. Er hat die steigenden Kosten auch für die langsame Entwicklung in diesem Bereich verantwortlich gemacht.
Investitionen in die Cloud-Infrastruktur bedeuten auch immer Investitionen in die Technologie, die Ihnen hilft, die Cloud richtig zu nutzen. Dies treibt die laufenden Kosten noch weiter in die Höhe, und obwohl der technologische Fortschritt zu sinkenden Gesamtkosten zu führen beginnt, stellt dies für Unternehmen immer noch eine bedeutende Investition dar.
3: Leistung und Zuverlässigkeit
Mit der Zunahme von Unternehmen, die in die Cloud wechseln, steigt die Nachfrage nach Bandbreite. Dies hat dazu geführt, dass einige Anbieter überfordert und entweder nicht in der Lage sind, die von Benutzern heute erwartete Dienstqualität zu bieten, oder die Preise für fortschrittlichere Technologie erhöhen müssen.
Außerdem ist das Risiko bei Benutzererfahrungen zu berücksichtigen. Schon geringe Verzögerungen bei der Nutzung einer App oder Webseite können das Vertrauen der Kunden erschüttern und zu Umsatzeinbußen führen. Um dieses Risiko auszugleichen, haben viele Unternehmen ihre Anforderungen zwischen mehreren Anbietern aufgeteilt. Das heißt aber auch, dass Daten häufiger übertragen werden und damit ihre Anfälligkeit für Angriffe steigt.
4: Fachkräftedefizit
Trotz der jüngsten Zunahme von Code-Akademien und Software-Engineering insgesamt besteht immer noch ein weltweiter Fachkräftemangel in der digitalen Technologie. Vielen IT-Teams fehlt das erforderliche Fachwissen, um eine Migration zum Cloud-Computing korrekt umzusetzen, was auch zu Effizienzproblemen führen kann. Bei der Geschwindigkeit, mit der sich die Technologie ändert, ist es praktisch ein Vollzeitjob für sich, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben. Aus diesem Grund ist Outsourcing immer noch eine Wachstumsbranche, und nur wenige Unternehmen haben ihre eigenen Cloud-Experten im Haus.
5: Übermäßige Abhängigkeit von Technologie
Der Wechsel zu einem Cloud-basierten System legt die Zukunft Ihres Unternehmens in die Hände anderer. Der Verlust auch nur eines kleinen Prozentsatzes Ihrer Verträge, Vereinbarungen, Leads oder Datenbanken kann schwerwiegende Folgen haben. Mehr Speicheroptionen und die Möglichkeit von bei Sicherheitsverletzungen oder Systemausfällen verfügbaren Backups sind gute Gründe dafür, die mit externen Speicherungen verbundenen zusätzlichen Risiken einzugehen, aber sie müssen sorgfältig verwaltet werden.
Technologien entwickeln sich ständig weiter und man kann sehr leicht zu stark abhängig von einem System werden, das mit der Zeit veraltet oder mit neueren Lösungen inkompatibel werden kann.
6: „Lock-in-Effekt“ beim Cloud-Anbieter
Es gibt für Unternehmen eine Reihe von Gründen, zu einem anderen Cloud-Anbieter wechseln zu wollen. Diese können ein besseres finanzielles Angebot, die Unzufriedenheit mit dem aktuellen Leistungs- oder Verfügbarkeitsniveau oder das Versprechen einer Umgebung sein, die spezifischen Unternehmensanforderungen besser entspricht. Manchmal ist es aber nicht so leicht, eine Beziehung zu beenden.
Der „Lock-in-Effekt“ beim Anbieter tritt auf, wenn es für ein Unternehmen schwierig ist, die Daten, Anwendungen oder Infrastruktur, aus einer Public Cloud zu einem anderen Anbieter zu übertragen. Dies kann der Fall sein, wenn die Cloud-Dienste auf einzigartige Technologien oder Konfigurationen angewiesen sind, oder wenn das Volumen und die Vielfalt der Daten so groß werden, dass es zu komplex oder zu teuer wird, sie zu übertragen. Wenn das Übertragen von Anlagen nicht mehr umsetzbar oder finanziell tragbar ist, können Unternehmen in der falschen Lösung gefangen sein. Daher muss beim Cloud-Computing ein „Lock-in-Effekt“ beim Anbieter unbedingt vermieden werden.
Ausblick in die Zukunft
Cloud-Computing ist ein ständig wachsendes Feld und die Zukunft strahlt hell. Es trägt nicht nur dazu bei, den ökologischen Fußabdruck von Unternehmen zu reduzieren, sondern wird mit der Entwicklung von KI-Technologien und der zunehmenden globalen Vernetzung auch immer besser. Die COVID-19-Krise hat neue Arbeitsmethoden in den Fokus gestellt und bei der digitalen Vernetzung den Turbo gezündet.
Investitionen in die Cloud steigern die Produktivität und verbessern den Zugriff, sodass sie für viele Unternehmen von einem „Möchte“ schnell zu einem „Muss“ geworden sind.
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