Es kommt in jedem modernen Unternehmen der Zeitpunkt, an dem sich die IT-Abteilung mit der Auswahl eines Server befassen muss. Beim Wachstum von Unternehmen wachsen auch deren Anforderungen, und Elemente wie File Sharing werden zum Thema. Ein Server ist in der Regel die beste Lösung - aber wie wählt man den richtigen aus?
Man sollte sich diese Entscheidung nicht leicht machen. Sie sollten Ihr Budget nicht durch den Kauf einen leistungsstarken Servers strapazieren, den Ihr Unternehmen gar nicht braucht oder aber am falschen Modell sparen, aus dem Ihr Unternehmen innerhalb eines Jahres herauswächst. Jede dieser Optionen wäre eine Geld- und Zeitverschwendung.
Um sicherzustellen, dass Sie den richtigen Kauf tätigen, sehen Sie sich die folgenden Schritte an. Wenn Sie diese befolgen, sollte Ihnen dies bei der Entscheidung für den richtigen Server für Ihr Unternehmen helfen.
Physisch oder Cloud-basiert?
Eine der ersten Entscheidungen, die Sie werden treffen müssen, ist diejenige, ob Sie einen physischen Server für Ihr Büro erwerben wollen oder sich für eine Offsite-Variante entscheiden, auf die über die Cloud zugegriffen wird. Treibende Kraft dieser Entscheidung ist ohne Frage der Kostenfaktor, wie Roger Keenan, MD des Londoner Data Centers City Lifeline betont.
Wie von TechRadar berichtet, sagte er: „Für Firmen in London sind sowohl der Platz für Server als auch die zu ihrem Schutz erforderliche Sicherheit teuer. Die Cloud bietet daher Chancen für Einsparungen im Hinblick auf das Budget.“ Dies gilt auch für andere Bereiche, bei denen Platzbedarf teuer ist. Doch die laufenden Kosten eines Cloud-Servers können sogar noch höher sein.
Ein physischer Server in Ihrem Büro bietet außerdem auch Vorteile. Die Kontrolle über die Hardware und die darauf laufenden Applikationen gibt Ihnen ein höheres Maß an Anpassbarkeit, und Sie haben rund um die Uhr Zugriff, falls eine Rekonfigurierung erforderlich sein sollte.
Eine Prognose von Cisco sagt voraus, dass bis zum Jahr 2020, 92 Prozent der Arbeitslasten durch Cloud Data Center verarbeitet werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass dies notwendigerweise die richtige Option für Sie ist. Tom Collins von Atlantech Online sagt, dass „ein tief reichendes Verständnis Ihres Unternehmens im Hinblick auf dessen Bedürfnisse bei Sicherheit, Kostenersparnis und anderen Faktoren“ notwendig ist, um die richtige Wahl für Ihr Unternehmen zu treffen.
Was bedeutet physikalische Form?
Physische Server gibt es in drei Formen: Tower-, Rack- und Blade-Server. Je nach Ihrer Unternehmensgröße fällt die Auswahl unter diesen leicht. Ein kleines Unternehmen mit etwa 15 Angestellten ist wahrscheinlich mit ein paar Tower-Servern gut bedient. Bei diesen handelt es sich um die günstigste Option und sie erfordern keine spezialisierte Kühlung.
Tom Jolly, Geschäftsführer von Jolly IT, weist darauf hin, dass Tower-Server auf ihre eigene Weise leistungsfähig aber auch skalierbar sind, sodass sie in einem kleinen Unternehmen langfristig eingesetzt werden können. „Sie lassen sich leicht erweitern und die besseren Modelle unterstützen auch Virtualisierung,“ sagte er.
Wenn aber Ihr Unternehmen wächst und Sie eine leistungsfähigere Ausrüstung brauchen, so müssen Sie möglicherweise auf Rack-Server aufrüsten. Diese benötigen wesentlich weniger Platz als dieselbe Anzahl von Tower-Servern, brauchen aber ihren eigenen Bereich mit Kühlausrüstung. Blade-Server sind die nächsthöhere Stufe und erfordern weniger Platz, brauchen aber mehr Kühlleistung.
Virtualisieren oder nicht virtualisieren?
Ein weiterer Zweig der Servertechnologie ist die Virtualisierung. Im Wesentlichen bedeutet dies die Verwendung eines einzelnen Servers und ein Typ von Software namens Hypervisor, die Hardware unterschiedlichen Aufgaben zuweist. Der Hypervisor erstellt mehrere virtuelle Maschinen und teilt den Speicher, die Prozessorleistung und Speicherkapazität des Servers zwischen diesen auf.
Dies gibt IT-Abteilungen eine größere Flexibilität bei der Zuordnung von Serverressourcen. Theoretisch können Sie diese Einrichtung innerhalb von Minuten zur Schaffung eines neuen virtuellen Servers nutzen indem Sie einfach einen bestehenden klonen. Dies ist wesentlich effizienter als der Kauf, Empfang und die Installation eines physischen Servers.
Außerdem bietet es energiesparende Vorteile. Sandeep Mishra, Solutions Expert bei Tyrone Systems, weist darauf hin, dass Virtualisierung weniger physische Server und somit weniger Kühlsysteme erfordert. Dies spart nicht nur Energie, sondern auch wertvollen Platz. Er fügte hinzu: „Dies war zu Beginn der 2000er Jahre ein früher Siegesruf der Servervirtualisierungsverkäufer und ist auch heute noch wahr.“
Vorgefertigt oder selber bauen?
Es gilt mehr als eine Entscheidung zu treffen: Soll es ein vorgefertigter Server sein oder kaufen Sie die Komponenten selbst? Ein eigener Bau von Servern bietet definitiv Vorteile, etwa dass die IT-Abteilung die Technologie in- und auswendig kennt, aber letzten Endes kommt es darauf an, was für Ihr Unternehmen einen höheren Stellenwert hat: Kosten oder Kontrolle.
Newegg Business untersuchte dies und sah sich den Preis eines Tower-Servers der Mittelklasse an und auch, wie viel es kosten würde, einen solchen zu bauen. Die Ergebnisse zeigten, dass der vorgefertigte Server knapp unter $1.400 (rund £1.100) kostet, während ein maßgeschneiderter mit ungefähr $930 (£750) zu Buche schlägt; eine Ersparnis von etwa £350.
Dies jedoch ohne jegliche Software, Garantie oder Support - der Preis spiegelt lediglich die Hardware wider. Berücksichtigt man dies, so stehen sich die Kosten wesentlich näher. Eine vorgefertigte Maschine wird sicherer und zuverlässiger sein, während eine selbstgebaute flexibler, skalierbarer und anpassbarer ist. Welche Option Sie wählen, hängt von Ihren Präferenzen ab.
Checkliste
Nun da Sie sich für die Form Ihres Servers entschieden haben, brauchen Sie nur noch die technischen Spezifikationen. Um herauszufinden, was Ihr Server für Ihre Zwecke benötigt, folgen Sie einfach dieser Checkliste:
- Finden Sie heraus, was genau auf dem Server läuft sowie die Prozessorleistung und der Speicher, der hierfür erforderlich ist.
- Addieren Sie die erforderlichen Prozessorleistungen. Tun Sie dasselbe für den Speicher. Dies ist Ihre Mindestsystemanforderung.
- Schätzen Sie, um wie viel Ihre Serveranforderungen in den nächsten paar Jahren wahrscheinlich wachsen werden. Wenn Sie glauben, dass sich diese verdoppeln werden, so verdoppeln Sie die erforderlichen Spezifikationen.
- Finden Sie heraus, wie Sie Ihr System am Laufen halten, falls etwas schief geht. Server sollten ein bestimmtes, eingebautes Maß an Redundanz besitzen.
Nachdem Sie all das errechnet haben, sollten Sie in der Lage sein, die Komponenten oder den vorgefertigten Server auszuwählen, den Sie benötigen.
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