Die Aufrechterhaltung der Netzwerksicherheit ist eine der größten Herausforderungen für jedes Unternehmen. Dies ist nicht allein ein IT-Problem, denn Datenschutzverletzungen und andere Sicherheitsvorfälle wie Ransomware oder DDoS-Angriffe können den Betrieb erheblich stören und zu Einkommens- und Reputationsverlusten führen.
Um Ihre Systeme zu schützen, müssen Sie daher einen ganzheitlichen Ansatz wählen. Und ein Element, das Sie dabei auf keinen Fall übersehen dürfen, ist der Endgeräteschutz.
Warum ein Endgeräteschutz wichtig ist
Endgeräteschutz bedeutet die Verbesserung des Schutzes von Endbenutzergeräten, die für die Verbindung mit Ihrem Netzwerk verwendet werden. Üblicherweise umfasst dies Desktop- und Laptop-PCs sowie mobile Geräte wie Smartphones und Tablets und bedeutet, dass diese vor Malware und anderen Angriffen geschützt werden, mit denen sich Hacker Zugang zu einem Netzwerk verschaffen können.
Nach Angaben des Ponemon Institute mussten nahezu sieben von zehn Unternehmen (68 %) im Jahr 2020 einen Endgeräteangriff hinnehmen, bei dem Daten oder ihre IT-Infrastruktur betroffen waren, wobei die Kosten eines erfolgreichen Angriffs durchschnittlich 8,94 Millionen US-Dollar pro Vorfall betrugen.
Darüber hinaus gaben 51 % der Unternehmen an, dass diese Probleme schwer zu bewältigen seien, da ihre bestehenden Maßnahmen für die Endgerätesicherheit nicht ausreichten, um komplexe Angriffe zu erkennen.
Diese Situation könnte in den kommenden Jahren noch schwieriger werden, da Trends wie BYOD und das Internet der Dinge (IoT) dazu führen, dass sich die Anzahl dieser Aktivitäten drastisch erhöht.
Gleichzeitig vergrößert die Zunahme von Tele- und Flexibilitätsarbeit auch die Ausdehnung Ihres Netzwerks und führt oft zu unzureichend geschützten Endgeräten, die von Hackern gerne ausgenutzt werden.
Schon vor der durch COVID-19 ausgelösten Veränderung der Arbeitsmodelle stellte LogMeIn fest, dass 30 % der IT-Fachleute zugaben, nicht sicher zu sein, wie viele Endgeräte in ihrem Unternehmen tatsächlich im Einsatz sind, wobei der Druck, dem diese Mitarbeiter ausgesetzt sind, seitdem noch zugenommen hat.
Schutz von Software und Hardware
Um Ihre Endgeräte vor Bedrohungen zu schützen, müssen Sie zwei wichtige Schwerpunkte im Auge haben: den Schutz der Software und den Schutz der Hardware.
Soweit es die Software betrifft, sind Tools wie Anti-Malware-Services und effektive Lösungen für die Zugriffsverwaltung unerlässlich. So sollte beispielsweise die Verwendung einer Zwei-Faktor-Authentifizierung ein absolutes Standardinstrument sein, um dem Risiko vorzubeugen, dass Hacker sich mithilfe manipulierter Passwörter Zugang zur Software eines Endgeräts verschaffen. Auch eine gute Strategie für die Patch-Verwaltung ist unverzichtbar, weshalb Unternehmen einen Plan für die Aktualisierung von nicht am Standort befindlichen Endgeräten benötigen.
Im Bereich der Hardware können Lösungen wie die Deaktivierung von USB-Ports dazu beitragen, die Verwendung von externen Plug-in-Tools auszuschalten, sodass Einschränkungen nicht umgangen werden können. Die vollständige Verschlüsselung von Festplatten ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung, um zu verhindern, dass Informationen bei Verlust oder Diebstahl eines Geräts preisgegeben werden. So wird sichergestellt, dass die Daten sowohl im Speicher als auch während der Übertragung geschützt sind.
Eine regelmäßige Überprüfung Ihrer Endgeräte darf ebenfalls nicht vernachlässigt werden. Wie häufig Sie dies tun sollten, hängt ab von:
- Dem Gerätetyp
- Wer sie benutzt
- Wie wichtig die auf dem Gerät gespeicherten Daten für Ihren gesamten Geschäftsbetrieb sind
Auch ein klarer Aktionsplan für den Fall, dass ein Gerät abhandenkommt, wie z. B. die Löschung von Festplatten aus der Ferne, sollte vorhanden sein.
Warum Sie wie ein Hacker denken müssen
Technologie-Tools wie EDR-Software (Endgeräte-Erkennung und -Reaktion) können zwar eine wichtige Rolle beim Schutz Ihres Unternehmens vor diesen Bedrohungen spielen, haben aber mit komplexen Angriffen wie Zero-Day-Schwachstellen ihre Schwierigkeiten, zumal Hacking-Techniken wie beispielsweise das sogenannte Social Engineering (zwischenmenschliche Beeinflussungen) darauf abzielen, diese Schutzmaßnahmen vollständig zu umgehen.
Grundlegende Zugriffsverwaltungslösungen zum Schutz von Endgerätesoftware könnten beispielsweise leicht überwunden werden, wenn Hacker versuchen, Benutzer auszutricksen, damit diese Informationen herausgeben. Oder sie könnten sogar jemanden höflich bitten, ihnen eine Tür aufzuhalten, damit sie physischen Zugang zu einem beschränkten Bereich erhalten, um so ungehindert an Endgeräte zu gelangen.
Herkömmliche Sicherheitsstrategien berücksichtigen diese Risiken nicht in vollem Umfang. Um die Hacker zu schlagen, müssen Sie also wie diese denken. Eine der besten Methoden, dies zu tun, besteht darin, dass Sie in Ihre eigenen Systeme wie ein Außenstehender eindringen und nach Schwachstellen und Schlupflöchern suchen, die sich aus einer anderen Perspektive ausnutzen lassen.
Wie ethisches Hacking Ihre Abwehr stärken kann
Dies wird als ethisches Hacking bezeichnet und sollte eine Schlüsselrolle beim Testen der Wirksamkeit Ihrer Maßnahmen für den Endgeräteschutz spielen. Oftmals werden Schwachstellen von IT-Teams übersehen, weil diese Fachleute zu nah am System sind und in ihrer Denkweise feststecken, weil sie das tun, was man „tun sollte“. Denn ihre Lösungen gehen beispielsweise von der Annahme aus, dass Hacker beim Versuch des Eindringens in ein Endgerät, bestimmte logische Schritte befolgen, was in Wirklichkeit aber keineswegs immer der Fall sein muss.
Ein ethischer Hacker hingegen hat keine solchen vorgefertigten Vorstellungen. Im Idealfall sollten die Fachleute von außerhalb des Sicherheitsteams kommen, weshalb sich viele Unternehmen bei ethischen Hacking-Aktivitäten an externe Experten wenden.
Jede erfolgreiche ethische Hacking-Strategie besteht aus einigen wichtigen Schritten. Nachdem die Ziele und der Umfang der Untersuchung festgelegt wurden, besteht der erste Schritt in der passiven und aktiven Erkundung des Netzes, um offensichtliche Einfallstellen zu identifizieren.
Dann sollte der Hacker damit beginnen, die Einfallstellen zu sondieren, um nach Mängeln wie Fehlkonfigurationen und anderen potenziellen Angriffsservices zu suchen. Sie sollten auch die menschlichen Aspekte im Auge behalten, sei es die Ausnutzung schwacher Passwörter, Phishing-Taktiken oder sogar der physische Zugang.
Mit solchen Techniken können Sie Lücken in Ihrer Verteidigung finden, von denen Sie gar nicht wussten, dass sie existieren. Und da es immer mehr dezentrale Endgeräte gibt, die möglicherweise keiner überblicken kann und an die keiner mehr denkt, ist die Fähigkeit, wie ein Hacker zu denken, gerade dann besonders hilfreich, wenn es darum geht, Lücken zu schließen, bevor sie zu einem echten Sicherheitsproblem führen.
Greifen Sie auf die neuesten Geschäftskenntnisse in der IT zu
Zugang erhalten
Kommentare
Nehmen Sie an der Diskussion teil ...