Ihr QS-Prozess funktioniert nicht. Hier sind 5 einfache Tipps zur Verbesserung

Einer der wichtigsten Bestandteile jedes Softwareentwicklungsprozesses ist die Qualitätssicherung (QS). Dies ist wichtig, um zu gewährleisten, dass das Endprodukt für die Freigabe bereit ist und dass die Anforderungen des Pflichtenhefts erfüllt wurden. Die QS sollte also als integraler Bestandteil des gesamten Prozesses betrachtet und nicht als etwas behandelt werden, dass bis zur letzten Phase vor der Veröffentlichung aufgeschoben werden kann.

Was ist QS und warum ist sie so wichtig?

Die QS ist ein wesentlicher Bestandteil des Softwareentwicklungsprozesses, da sie dafür sorgt, dass die Lösung den Erwartungen sowohl der Benutzer als auch der Beteiligten entspricht. Ohne sie laufen Sie Gefahr, ein fehlerhaftes oder sogar nicht funktionierendes Produkt auf den Markt zu bringen, das die Benutzer frustriert und Ihrem Ruf schadet.

QS wird oft synonym für Tests verwendet, ist an sich aber viel umfangreicher. Während es beim Testen in erster Linie darum geht, Fehler aufzudecken und zu gewährleisten, dass alle Funktionen korrekt arbeiten, prüft die QS jeden Aspekt der Funktionsweise der Software und der Interaktion der Benutzer mit der Software.

QS ist eine stark strategielastige, prozessgesteuerte Aktivität. Allerdings können viele QS-Prozesse ins Leere laufen, weil ihnen nicht die notwendige hohe Priorität eingeräumt wird, oder weil es niemanden gibt, der sie übernimmt. Das heißt nicht nur, dass Probleme übersehen werden können, sondern kann auch erhebliche Zeit- und Kostenüberschreitungen im Softwareentwicklungsprozess nach sich ziehen.

5 Wege zur Verbesserung Ihrer QS-Prozesse

QS kann Sie vor eine Menge Herausforderungen stellen. Beispielsweise kann es sich um einen sehr zeitaufwändigen und ressourcenintensiven Prozess handeln - und wenn der Umfang und die Anzahl der Funktionen einer Anwendung zunehmen, kann schnell eine Komplexität erreicht werden, die eine effektive Verwaltung unmöglich macht.

Daher ist es unerlässlich, dass Sie einen klaren Plan für Ihren QS-Prozess haben. Wenn Sie diese fünf Schritte befolgen, können Sie einen QS-Prozess einrichten, der die Unternehmensanforderungen erfüllt.

1. Bauen Sie die QS von Beginn an in Ihre Planungen ein

Eine unzureichende Planung ist häufig die Hauptursache für QS-Fehler. Wenn die Beteiligten nicht wissen, was ihre Rolle ist oder wann sie wichtige Aktivitäten ausführen sollten, kann dies Verwirrung stiften und dazu führen, dass Probleme übersehen werden. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, bereits in den frühesten Planungsphasen Ihres Projekts eine umfassende QS-Strategie festzulegen.

Dazu müssen das Festlegen der Ziele für das Projekt, der Prioritäten, sowie der Art und Weise gehören, wie die Teams ihre Ergebnisse kommunizieren sollen. All dies muss vollständig dokumentiert werden und für alle Beteiligten zugänglich sein.

2. Integrieren Sie Ihr QS-Team vollständig in das Projekt

QS-Experten werden oft als vom Entwicklungsteam getrennt angesehen, damit sie unparteiisches Feedback geben können. Aber wenn Sie Ihr QS-Team eng in das Projekt einbinden, hat dies mehrere Vorteile.

Wenn diese Experten so früh wie möglich involviert sind, können sie bei der Entwicklung einer praktischen Strategie für die Qualitätssicherung mitreden, da sie wissen, wann und wie sie testen müssen, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Sie können auch potenziell unklare oder unnötige Unternehmensanforderungen aufdecken und dabei helfen, konkretere, nützlichere Ziele zu entwickeln.

3. Setzen Sie auf Automatisierung

Nutzen Sie Automatisierung, wo immer Sie können. So können Sie vielen der zeitaufwändigsten und langwierigsten Aspekte des QS-Prozesses begegnen. So kann beispielsweise ein Team einen bestimmten Test einmal schreiben und ihn dann wiederholt automatisch ausführen, ohne dass noch menschliche Eingriffe erforderlich wären.

Automatisierung kann allerdings nicht überall eingesetzt werden. Daher kommt es darauf an, bereits früh in der Planung zu ermitteln, welche Teile der QS-Tests automatisierten Tools überlassen werden können und welche nicht. So wird gewährleistet, dass Ihr Team seine Anstrengungen richtig kanalisieren kann, und es wird vermieden, Zeit damit zu verschwenden, automatisierte Tools an ungeeignete Aufgaben anzupassen.

4. Nehmen Sie einen „Shift-Left“-Ansatz an

Wenn Sie Ihre Tests und QS früher in den Prozess verschieben, können Sie potenzielle Probleme erkennen und beheben, bevor sie außer Kontrolle geraten. Dieser Ansatz wird als „Shift-Left Testing“ bezeichnet und ist ein wichtiger Teil einer agilen Softwareentwicklung.

Der Ansatz verbessert die Effizienz des QS-Prozesses und senkt die damit verbundenen Kosten. Je früher potenzielle Probleme angegangen werden, desto kostengünstiger wird es. Laut IBM kann es fünfmal so teuer werden, einen Fehler in der Implementierungsphase zu beheben, als wenn das Problem während der Design- und Architekturphase identifiziert und behoben worden wäre.

5. Priorisieren Sie Regressionstests

Regressionstests - also Tests, bei denen festgestellt wird, ob Änderungen an Ihrem Code die Funktionalität beeinträchtigen - müssen als Teil eines jeden QS-Prozesses oberste Priorität haben. Regressionstests können bis zu 70% der Testarbeit ausmachen. Eine korrekte Planung und Ausführung ist also äußerst wichtig, um die Entwicklungszyklen einzuhalten und Verzögerungen zu vermeiden.

Dabei kommt es vor allem auf die Planung an. Wenn Sie frühzeitig erkennen, wann Regressionstests durchgeführt werden müssen, kann das QS-Team die Tests für alle Softwaremodelle, die am wahrscheinlichsten von Änderungen betroffen sind, besser vorbereiten und gegebenenfalls anpassen. Auf diese Weise haben auch andere Beteiligte die Gewissheit, dass das Hinzufügen neuer Funktionen im Verlauf des Projekts das Gesamttempo der Entwicklung nicht beeinträchtigen wird.